Klimagerechtigkeit oder Barbarei?

Die Klimakrise ist ein Brandbeschleuniger für Flucht, Krieg, Ungleichheit. Die Vereinten Nationen warnen vor einer „Klima-Apartheid“, selbst wenn es gelänge, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Während die Verantwortlichen, die fossilen Konzerne, die Banken und die Eliten sich in die Festungen des Reichtums zurückziehen, sich abschotten mit Mauern und Stacheldraht, mit ihren Privatarmeen, sind es die Ärmsten der Menschheit, unter ihnen viermal zu häufig Frauen wie Männer, die die Konsequenzen tragen für eine Entwicklung, an der sie nicht Schuld haben. Der Klimawandel ist kein Gleichmacher. Er spitzt im Gegenteil die bestehenden Ungleichheiten zu.

Er ist die soziale Frage unserer Zeit. Was Rosa Luxemburg so treffend formuliert hat als die Alternative „Sozialismus oder Barbarei“ trifft es auch heute: Der Kampf um Klimagerechtigkeit ist Klassenpolitik, heute und in Zukunft. Es geht um den Erhalt grundlegender zivilisatorischer Maßstäbe. In einer Situation, in der alle Prognosen von Klimawissenschaftler*innen übertroffen werden, die Staaten der Welt, die Mächtigen dennoch nicht tun, was notwendig ist, braucht es ein massenhaftes Aufbegehren, braucht es zivilen Ungehorsam gegen Politik und Wirtschaft, die Profit über Vernunft setzen, den Kapitalismus retten wollen, komme was wolle. Klimagerechtigkeit ist das Einfache, das Vernünftige und Logische, das schwer zu machen ist. Es ist an uns!