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#BlackLivesMatter

Der rassistische Mord an George Flyod, mit den Videoaufnahmen in all ihrer schrecklichen Realität, war Auslöser für teils gewalttätige Demonstrationen. Trump reagiert wir befürchtet, indem er mit „Law and Order“ kontert, gegen die „radical left“ hetzt und die „Antifa“ verbieten lassen will – was gleich von der Braun-Blauen Frau Weidel aufgegriffen wurde.

Wer mit dem moralischem Zeigefinger kommt, will Ursachen nicht sehen, die in der jahrhundertelangen Geschichte des Rassismus und des Kolonialismus liegen. Eindrücklich klar geworden ist mir das in dem Bild, als sich weiße Demonstrant*innen vor schwarze gestellt haben, in Minneapolis, in dem Wissen, dass die Polizei nicht so hart vorgehen, nicht schießen würde.

Rassismus ist auch in unsere Geschichte tief eingeschrieben, er zeigt sich immer wieder, etwa wenn Polizei das „Racial Profiling“ bei Kontrollen anwendet, wenn bei der Kieler Woche Jugendliche kontrolliert werden, die fremd aussehen. Und nicht zuletzt auch in der Polizeigewalt – der Tod von Oury Jalloh ist nicht aufgeklärt, nicht vergessen. Wie lebendig und mörderisch der Rassismus ist, hat der NSU bewiesen, haben wir in Halle und Hanau gesehen, nicht zuletzt auch beim Mord an Walter Lübcke, der heute ein Jahr zurück liegt.

Wenn wir also über den Rassismus in den USA reden, brauchen wir uns nicht erheben. Wir müssen genauso die zugrundeliegenden Strukturen in unserer Gesellschaft analysieren, müssen uns immer wieder hinterfragen und laut und deutlich nein sagen, wenn uns Rassismus und Antisemitismus im Alltag begegnen.

„We can no longer breathe.“ schreibt Frantz Fanon in seinem Werk „Die Verdammten der Erde“ 1961. Seitdem hat sich nichts grundlegend an den Strukturen des Rassismus geändert, an den Überresten des kolonialen Herrenmenschentums. Wenn jetzt anlässlich des Todes von George Floyd etwas Bewegung in diese Strukturen kommt, wäre das gut.