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Bomben schaffen keinen Frieden!

Eine „Bluttaufe“ für junge Soldaten. So nannten die Soldaten in Afghanistan die Ermordung von Zivilisten und Gefangenen, eine Art Aufnahmeritual also. General Angus Campbell, Chef der australischen Verteidigungskräfte, zieht nach 15 Jahren Einsatz in Afghanistan nach eigenen Aussagen eine „beschämende Bilanz“. Ein Bericht des australischen Generalinspekteurs hatte zuvor die Tötung von mindesten 39 Gefangenen und Zivilist*innen ans Tageslicht gebracht. Australien hatte infolge der Anschläge am 11. September 2001 Truppen in den vermeintlichen „Kampf gegen den Terror“ entsandt.
Auch die deutsche Bundeswehr ist für den Tod zahlreicher Zivilist*innen verantwortlich. Die Aufarbeitung dieser Fälle – wie beispielsweise bei einer Bombardierung der Bevölkerung im September 2009 – wird jedoch behindert und verschleiert.
Die Bilanz des Feldzuges fällt erschütternd aus. Weder wurde der internationale Terrorismus besiegt. Er ist stark wie nie und global vernetzt, von Mali bis Indonesien. Noch wurde Afghanistan stabilisiert. 2,7 Mio. Afghan*innen sind ins Ausland geflohen. 1,2 Mio. Menschen sind innerhalb Afghanistans auf der Flucht. Im Jahr 2015 stellten 32.000 Menschen aus Afghanistan einen Asylantrag in Deutschland. So viel wie nie zuvor. Dreimal so viel wie im Jahr 2001. Das sagt eigentlich alles über die Bilanz der Einsätze.
Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag fordert den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Als einzige Fraktion im Bundestag haben wir von Beginn an gegen die Militäreinsätze in Afghanistan gestimmt und fordern seitdem konsequent einen rein zivilen Wiederaufbau des Landes. Gemeinsam mit Aktivist*innen aus ganz Afghanistan setzt wir uns für die Stärkung demokratischer Kräfte, insbesondere von Frauen in Afghanistan ein.