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Wohnungsnot in Schleswig-Holstein nachhaltig bekämpfen!

In Schleswig-Holstein fehlt es überall an bezahlbarem Wohnraum. Besonders betroffen sind die großen Städte und die Ballungsräume, etwa die an Hamburg grenzenden Kreise im Süden des Landes. Aber das Problem ist flächendeckend. Insgesamt wir in Schleswig-Holstein viel zu wenig gebaut. 2017 schätzte das Statistikamt, dass bis 2030 über 150 000 neue Wohnungen gebraucht werden, davon die Mehrzahl eher früher als Später und kam auf die Zahl von 16 000 neuen Wohnungen, die jedes Jahr neu gebaut werden müssen. 2019 waren es knapp unter 12 000.

Es ist an sich schon bedrohlich genug, wenn jedes Jahr 4000 Wohnungen zu wenig gebaut werden – und es ist in Wirklichkeit noch schlimmer, denn in den Jahren davor entstanden noch weniger der eigentlich nötigen Wohnungen. Menschen finden immer schwieriger überhaupt eine Wohnung, die Preise steigen unkontrolliert an und besonders Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen und in Grundsicherung haben es immer schwerer überhaupt eine Wohnung zu bekommen, die sie sich leisten können. Der Anteil der bezahlbaren Wohnungen wird so immer kleiner, auch weil immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen sind und nicht genug sozialer Wohnraum neu entsteht.

Wir brauchen ein Umdenken in der Wohnungspolitik. Bisher wird der Wohnungsbau in weiten Teilen der Privatwirtschaft überlassen. Doch private Investor*innen haben wenig Interesse günstigen Wohnraum und Sozialwohnungen zu bauen, wenn in sie in einem immer dichter werdenden Markt mit dem Hochpreissegment so viel leichter Profite machen können. Viel zu selten baut die öffentliche Hand selbst oder kooperiert mit Wohnungsbaugenossenschaften zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums. In vielen Kreisen und Kommunen gibt es noch nicht einmal eigene Wohnungsbaugesellschaften, die von sich aus tätig werden könnten. Wir brauchen flächendeckend, auch auf Landesebene, eine aktive Wohnungsbaupolitik für bezahlbaren Wohnraum in Schleswig Holstein mit eigenen Wohnbaugesellschaften. Wir brauchen viel mehr Wohnraum in der öffentlichen Hand, wo Mieten nicht von Profitinteressen sondern nach sozialen Gesichtspunkten bestimmt werden können.

Am nächsten Dienstag werde ich in einer Online-Diskussion mit Björn Thoroe, 2019 Bürgermeisterkandidat der LINKEN in Kiel, über Wohnungspolitik und natürlich auch über den eklatanten Wohnraummangel in Schleswig-Holstein sprechen. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion!